
Zur ersten Sitzung nach den Kommunalwahlen trat die Verbandsversammlung des Wasserbandes Gifhorn wegen der Pandemie unter 2G-Bedingungen im Kulturzentrum Meinersen zusammen.


Die Gastgeberin Karin Single, die als Samtgemeindebürgermeisterin auch als Beisitzerin in den Vorstand des Verbandes gewählt wurde, hielt ein Grußwort.
Verbandsvorsteher Heinrich Wrede berichtet aus der Arbeit des Verbandes im Jahr 2021.

Beschlüsse
Die Verbandsversammlung billigte die Jahresrechnung 2020 und erteilte dem Vorstand die Entlastung. Beschlossen wurde u. a. auch, die geplante Erhöhung des Trinkwasserpreises um 7 Cent/m³ für 2021 auf 2022 zu verschieben, da die Überschüsse der letzten, wegen der Trockenheit sehr verkaufsstarken Jahre direkt an die Kunden zurückgegeben werden sollten. Ein Durchschnittshaushalt mit 150 m³ pro Jahr spart dadurch ca. 11 Euro.
Die Abwasserpreise bleiben 2022 unverändert, obwohl die Delegierten hohe Investitionen beschlossen. Vorgesehen sind insgesamt ca. 30 Mio. Euro, dafür müssen voraussichtlich Kredite von ca. 21 Mio. Euro aufgenommen werden, z. B. für Trinkwasser – eine neue Transportleitung vom Wasserwerk Ettenbüttel bis in die Nähe von Leiferde, die die Versorgung in heißen Sommern sichern soll (Kosten ca. 3,5 Mio. Euro)

oder die Sanierungen von Kanälen in Steinhorst und Blickwedel sowie des 4. Bauabschnittes Hankensbüttel West für ca. 2 Mio. Euro, aber auch für eine Reihe weiterer Investitionen in den anderen Kommunen.
Wahlen
Die Ehrenämter beim Wasserverband standen turnusgemäß nach 5-jähriger Amtszeit zur Wahl. Zunächst wurden die Schaubeauftragten gewählt:
Mitglied | Schaubeauftragter | Stellv. Schaubeauftragte*r |
Samtgemeinde Papenteich | Rainer Borgfeld | Tobias Kuhfuß |
Samtgemeinde Meinersen | Pesi Daver | Werner von Grünhagen |
Samtgemeinde Isenbüttel | Uwe Kunkel | Lisa Wallmann |
Samtgemeinde Wesendorf | Ingold Blume | Steffen Jacob |
Stadt Wittingen | Joern Wolter | Friedrich Lührs |
Samtgemeinde Hankensbüttel | Dirk Köllner | Thomas Lucker |
Gemeinde Sassenburg | Helmut Hermann | Lutz Berneis |
Nach der Kommunalwahl gab es auch im Vorstand des Wasserverbandes große Veränderungen. In den Vorstand wurden gewählt:
Mitglied | Beisitzer*in | Stellv. Beisitzer |
Samtgemeinde Papenteich | Brigitte Brinkmann | Rainer Borgfeld |
Samtgemeinde Meinersen | Karin Single | Horst Schiesgeries |
Samtgemeinde Isenbüttel | Jannis Gaus | Phillip Passeyer |
Samtgemeinde Wesendorf | Rolf-Dieter Schulze | Friedrich Prilop |
Stadt Wittingen | Andreas Ritter | Walter Schulze |
Samtgemeinde Hankensbüttel | Henning Evers | Benjamin Hüser |
Gemeinde Sassenburg | Joachim Koslowski | Siegfried Wehmeier |
Gemeinde Wendeburg | Gerd Albrecht | Joachim Hansmann |
Stadt Gifhorn | Maik Düfer | Fabian Märtz |
Volker Arms neuer Verbandsvorsteher
Zum neuen Verbandsvorsteher ab 01.01.2022 wurde der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Sassenburg Volker Arms gewählt.

Volker Arms war bis vor kurzem Bürgermeister in der Gemeinde Sassenburg. Er begleitet den Verband seit 2007 als Beisitzer und war seit 2012 Stellvertreter des Verbandsvorstehers. Arms hat sich während seiner Zeit als Bürgermeister große Verdienste und Anerkennung erworben. Die Delegierten waren sich sicher, einen Nachfolger für Wrede gefunden zu haben, mit dem sich die positive Entwicklung des Verbandes fortsetzen wird.
In seiner Antrittsrede betonte Arms, dass der Wasserverband weiterhin der verlässliche Partner für die Kommunen und die Bürger*innen in Fragen der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung sein wird.

Landrat Heilmann wünschte dem neuen Verbandsvorsteher ein glückliches Händchen und freute sich auf eine gute Zusammenarbeit.

Zum neuen stellv. Verbandsvorsteher wurde Andreas Ritter gewählt. Er ist Bürgermeister der Stadt Wittingen und seit 2017 im Vorstand.
Verabschiedungen

Verbandsvorsteher Heinrich Wrede leitete die Verabschiedung der ausscheidenden Beisitzer mit der Feststellung ein, dass es selten in der Geschichte des Verbandes einen so tiefgreifenden Umbruch gegeben habe. „Viele Bürgermeister hatten sich in Ihren Samtgemeinden und Gemeinden nicht wieder zur Wahl gestellt und scheiden deshalb auch aus unserem Vorstand aus. Nun müssen die jungen Wilden ran“.
Wrede ließ das letzte Jahrzehnt Revue passieren, lobte das Engagement der Ausscheidenden und überreichte zum Abschied den traditionellen „goldenen Wasserzähler“, eine kleine Uhr in einem goldfarbenen Wasserzählergehäuse. „Es ist zwar nicht einmal Gold, sondern nur Messing, aber werten Sie es trotzdem als Zeichen der Anerkennung.“

Vordere Reihe von links: Volker Arms, Heinrich Wrede, Andreas Ritter
Langjähriger Verbandsvorsteher
Heinrich Wrede
verabschiedet

Anschließend übernahm Volker Arms die Sitzungsleitung. Er würdigte die Leistung Heinrich Wredes in seiner Amtszeit als Verbandsvorsteher und brachte einige Highlights des letzten Jahrzehnts in Erinnerung.
Nach 10 Jahren im Amt des Verbandsvorstehers trat Heinrich Wrede nicht wieder zur Wahl an.

Er übernahm 2009 als Beisitzer für die Samtgemeinde Meinersen erstmalig ehrenamtliche Verantwortung beim Verband und wurde auch gleich zum stellv. Verbandsvorsteher gewählt. Ab 2012 lenkte er die Geschicke des Verbandes als Verbandsvorsteher.
Für sein erfolgreiches Engagement dankte der zukünftige Verbandsvorsteher Volker Arms seinem Vorgänger. Er würdigte Wrede als eine respektierte Persönlichkeit mit viel Humor, die immer wusste, was sie wollte.
Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verband als leistungsstarker und moderner Dienstleister geschätzt wird, attraktiv für seine Mitarbeiter, hoch technisiert auch im EDV-Bereich ist und trotzdem oder gerade deshalb sehr konkurrenzfähige Preise anbieten kann.
In der Amtszeit Wredes wurden viele richtungsweisende Entscheidungen getroffen, u. a.:
- Die Einführung der gesplitteten Entgelte in der Samtgemeinde Isenbüttel (2014), der Gemeinde Sassenburg (2015) und der Samtgemeinde Meinersen (2016).
- 2016 die Neuauflage des Instandhaltungskonzeptes für den Zeitraum bis 2025 zur Sicherung der Wasserversorgung.
- Den Neubau eines Bürogebäudes neben dem alten Verbandsgebäude, um Platzmangel zu beheben und angemessene Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu schaffen und sie damit an den Verband binden zu wollen. Mit derselben Konsequenz hatte er den Neubau gestoppt, als durch Corona viele Mitarbeiter ins Homeoffice gehen mussten und später dauerhaft Gefallen daran gefunden hatten.
- Ein umfangreiches Investitionsprogramm infolge des Jahrtausendsommers 2018. Ein wesentlicher Pfeiler des Konzeptes zur Sicherung der Trinkwasserversorgung auch bei veränderten klimatischen Bedingungen war die Transportleitung vom Wasserwerk Schönewörde bis kurz vor Triangel als neue, leistungsfähige Nord-Süd-Achse. Wrede konnte das knapp 7 Mio. Euro teure Projekt im Oktober 2021 nach nur 16 Monaten Planung und Bau in Betrieb nehmen.

Auch der neue Landrat Tobias Heilmann fand lobende Worte für Heinrich Wrede und wies auf die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit zwischen dem Verband und dem Landkreis hin.