Wird das Wasser im Sommer knapp?

Immer wieder fragen besorgte Kunden, ob während längerer Hitzeperioden das Wasser knapp wird. Das kann mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden.

In den Jahrhundertsommern 2003, 2018, 2019 und 2020 standen ausreichende Mengen jederzeit zur Verfügung. Möglich war dies, weil in den vergangenen Jahren immer wieder, auch vorsorglich, Erneuerungen und Erweiterungen der Verbandsanlagen durchgeführt wurden, z. B. 2006 und 2008 an weiteren Brunnen, größere Leitungsverstärkungen 2007, 2009 und 2011 sowie Bau bzw. Verstärkung von Druckerhöhungsanlagen 2009 und 2014.

Als öffentlich-rechtliches Unternehmen haben sich die Verantwortlichen des Wasserverbandes Gifhorn schon immer an langfristigen Maßstäben orientiert und sich frühzeitig auf mögliche Entwicklungen eingestellt. Die Erkenntnisse aus dem Jahrtausendsommer 2018 haben sehr schnell neue Maßnahmen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung auch für die nächsten Jahrzehnte ausgelöst.

Dazu zählen z. B.

  • die Verstärkung des Stromanschlusses für das Wasserwerk Hankensbüttel,
  • der Neubau eines Brunnens in Schönewörde,
  • die Reaktivierung eines Brunnens in Lüsche,
  • die Erneuerung und steuerungstechnische Verbesserung von Netz- und Brunnenpumpen,
  • die Verstärkungsleitung vom WW Gr. Schwülper vorbei an Lagesbüttel bis in die Nähe von Eickhorst
  • und die große Verbindungsleitung WW Schönewörde vorbei an Wagenhoff bis nach Triangel.

Grundwasser: Gut geschützt und reichlich vorhanden

Der Verband fördert das Grundwasser aus dem zweiten Grundwasserstock, d. h. aus Tiefen zwischen 30 und 120 Metern. Und diese Schichten sind vom tagesaktuellen Wetter kaum abhängig. Das Regenwasser braucht mehrere Jahrzehnte, bis es dort ankommt. Deshalb spielen kurzfristige trockene Perioden keine Rolle.

Grundwasserreserven sind ausreichend vorhanden, die technischen Anlagen und die Wasserrechte wurden in den letzten Jahrzehnten und werden in nächster Zeit dem steigenden Bedarf angepasst, sodass die Wasserversorgung jederzeit gesichert ist.

Zu diesem Ergebnis kommt auch die Klimawirkungsstudie 2019, veröffentlicht vom Nds. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, zu finden auf unserer Linkseite.

Sie prognostiziert bis 2050 für die Wasserschutzgebiete des Verbandes, also für die Gebiete, in denen sich das später geförderte Grundwasser bildet, keine Änderung der mittleren jährlichen Grundwasserneubildung und in einigen Teilen sogar eine Erhöhung. Grund sich zurückzulehnen gibt das allerdings nicht. Der Jahresverbrauch 2020 hat den Verbrauch aus 2019 übertroffen und lag nur knapp unter dem Wert von 2018. Damit sind nun drei Jahre in Folge mit außergewöhnlich hohem Wasserverbrauch zu verzeichnen. Die weitere Entwicklung muss genau beobachtet und ggf. muss mit weiteren Maßnahmen gegengesteuert werden.

Qualität hat ihren Preis und der ist beim Verband günstig

Gefülltes Wasserglas in der Küche

Bei allem Komfort, den unsere Trinkwasserversorgung in Deutschland bietet, darf nicht vergessen werden, welcher Aufwand dahintersteht, deren Qualität und Quantität jederzeit auf dem höchsten Niveau sicherzustellen. Dabei wirken sich nicht nur die laufenden Kosten, z. B. für das Personal, den Strom oder das Wasserentnahmeentgelt (15 Cent/m³), auf den Preis aus. Zunehmend müssen die in die Jahre gekommenen Anlagen ersetzt werden. Für all diese Investitionen muss der Verband Kredite aufnehmen, denn im Gegensatz zu früher gibt es heute für den Bau keine Fördermittel mehr und es werden auch keine Beiträge, also einmalige Zahlungen von den Kunden, erhoben.
Dennoch kann der Verband sein Trinkwasser zu einem sehr günstigen Preis anbieten, wie kürzlich eine Erhebung der Landeskartellbehörde zeigte.

Viel Wasser verkauft – trotzdem keine Gewinne

Der Verband hat als öffentlich-rechtliches Unternehmen keine Gewinnerzielungsabsicht. Was also passiert mit erheblichen Mehreinnahmen durch außergewöhnliche Sommer? Überschüsse werden kostenmindernd auf das nächste Jahr übertragen, dadurch fallen eventuelle Preiserhöhungen geringer oder gänzlich aus.

Nach dem Motto „Wasser verwenden, aber nicht verschwenden“ können sich alle Kunden auch in Zukunft auf heiße Sommer freuen, ohne befürchten zu müssen, „auf dem Trockenen zu sitzen“.