Faktencheck

Inhaltsstoffe im Trink- und Abwasser

Wollten Sie schon immer wissen, was wirklich hinter den Meldungen in der Presse steckt, wenn von Gefahren für und durch das Trinkwasser oder das Abwasser die Rede ist?
Im Folgenden werden die Hintergründe für verschiedene Inhaltsstoffe im Trink- und Abwasser dargestellt:

Nitrat

Bedeutung
Nitrat ist eine in der Umwelt natürlich vorkommende Verbindung, die für das Pflanzenwachstum notwendig ist. Hohe Gehalte bewirken in Gewässern eine Eutrophierung (Überdüngung durch Nährstoffe und hierdurch Belastung bzw. Schädigung des Gewässers wegen Massenvermehrung kurzlebiger Organismen, auch Algenblüte genannt). Im Trinkwasser können zu hohe Nitratgehalte zu gesundheitsschädlichen Nitrosaminen umgewandelt werden oder insbesondere bei Säuglingen zu einer Blausucht führen.

Herkunft
Hohe Nitratgehalte können aus der landwirtschaftlichen Düngung und bei Oberflächengewässern auch aus der Abwassereinleitung stammen. Bei dem oberflächennahen Grundwasser (1. Grundwasserstock = meist wenige Meter und Oberkannte Gelände) des Wasserverbandes stammen die Nitratgehalte meist aus der Landbewirtschaftung. Insbesondere eine nicht bedarfsgerechte Düngung, z. B. mit Gülle oder Gärresten, aber auch der Anbau von bestimmten Kulturen, z. B. Kartoffeln, führen zu hohen Einträgen in das Grundwasser.

Bewertung
Für die Trinkwasserversorgung des Verbandes besteht kurz- und mittelfristig keine Gefahr. In den tieferen, zur Trinkwassergewinnung genutzten Grundwasserleitern ist kein Anstieg der Nitratgehalte zu verzeichnen. Durch natürliche Abbauprozesse im oberen Grundwasser wird zur Zeit das gesamte zusickernde Nitrat abgebaut. In den oberflächennahen Grundwasserschichten liegen die Messergebnisse allerdings teilweise bei über 300 mg/l.
Die Nitrat-Abbauleistung des Bodens ist nicht unendlich. Durch ständige hohe Nitratzufuhr wird sie erschöpft, so dass irgendwann auch die Auswirkungen der überhöhten Nitragehalte in den tieferen Grundwasserschichten, also in den Rohwasserbrunnen des Verbandes, zu messen sein werden.

Maßnahmen des Verbandes
Durch die Kooperation mit den Landwirten wird auf eine möglichst grundwasserschonende Bewirtschaftung hingewirkt. Es erfolgt eine intensive zielgerichtete Beratung und es werden freiwillige Vereinbarungen zur Reduktion der Düngung angeboten. Dafür stehen jedes Jahr ca. 600.000 € bereit, die über den sog. „Wassergroschen“ finanziert werden.

Exkurs: „Wassergroschen“
Das Wasserentnahmeentgelt ist eine Abgabe, die an das Land Niedersachsen zu zahlen ist. Sie wurde zum 1.3.2021 auf 15 Cent/m³ gefördertem Grundwasser verdoppelt. Das Entgelt ist im Wasserpreis, der deshalb um diese 7,5 Cent/m³ erhöht werden musste, bereits enthalten. Zum Teil finanziert das Land daraus auf Antrag z. B. freiwillige Vereinbarungen mit Landwirten, die in Wasserschutzgebieten wirtschaften. Sie erhalten Geld dafür, wenn sie auf bestimmte grundwassergefährdende Maßnahmen wie z. B. den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten.

Mikroplastik

Bedeutung
Kleine Kunststoffpartikel (Durchmesser < 5 mm) kommen in der gesamten Umwelt vor. An deren Oberfläche können sich Schadstoffe anlagern. Die Partikel können in der Umwelt für viele Wasserlebewesen schädlich sein. Eine Anreicherung erfolgt vor allem in den Weltmeeren. Noch kleinere Partikel werden Nanoplastik genannt.

Herkunft
Zum einen stammt Mikroplastik aus dem Zerfall verschiedenster Kunststoffe in der Umwelt, also z. B. aus Plastikmüll, von Textilien, Abrieb von Autoreifen.
Zum anderen wird Mikroplastik gezielt in Kosmetikprodukten eingesetzt, um bestimmte Wirkungen zu erzielen (z. B. Zahnpasta).

Grenzwert
Es ist kein Grenzwert bekannt.

Messwerte beim Verband
Es liegen keine Messungen vor, da mangels Grenzwerten und wissenschaftlicher Erkenntnisse keine sinnvolle Bewertung der Messergebnisse vorgenommen werden kann.

Bewertung der Situation
Ein konkretes Risiko für die Trinkwasserversorgung ist derzeit nicht erkennbar. Es sind keine Einträge in das Grundwasser über die Bodenpassage bekannt. Die Daten zu den Folgen der Aufnahme von Mikroplastik in den menschlichen Körper sind für eine Risikobewertung unzureichend. Ein gesundheitliches Risiko durch Kosmetika mit Mikroplastik hält das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung für unwahrscheinlich, eine Aufnahme der Partikel über die Haut sei nicht zu erwarten. Selbst das Verschlucken von Zahnpasta mit Mikroplastik soll im Magen und Darm keine gesundheitlich relevanten Mengen schädlicher Stoffe freisetzen.

Maßnahmen des Verbandes
Es gibt keine konkreten Maßnahmen des Verbandes. Durch das Verbot der Klärschlammaufbringung in Wasserschutzgebieten ist ein möglicher Eintragsweg versperrt worden.

Multiresistente Keime

Bedeutung
Multiresistente Keime können mit üblichen Antibiotika nicht mehr ausreichend bekämpft werden. Entsprechende Infektionen stellen insbesondere in Krankenhäusern ein großes Problem dar, da sie nur schwer zu behandeln sind.

Herkunft
Die Anpassung der Keime an die Antibiotika erfolgt z. B. in Krankenhäusern oder in der Tierhaltung.

Grenzwert
Es ist kein Grenzwert bekannt.

Messwerte beim Verband
Es liegen keine Messungen vor, da mangels Grenzwerten und wissenschaftlicher Erkenntnisse keine sinnvolle Bewertung der Messergebnisse vorgenommen werden kann.
Derzeit wird durch das Umweltbundesamt eine Untersuchung von Klärschlämmen des Wasserverbandes auf Antibiotikarückstände und Resistenzgene durchgeführt.

Bewertung
Ein besonderes Risiko für die Trinkwasserversorgung ist beim Wasserverband nicht erkennbar. Das Grundwasser ist von möglichen Belastungen naturgemäß weniger betroffen als Oberflächengewässer.

Maßnahmen des Verbandes
Es gibt keine konkreten Maßnahmen des Verbandes. Durch das Verbot der Klärschlammaufbringung in Wasserschutzgebieten ist ein möglicher Eintragsweg versperrt worden.

Arzneimittelrückstände

Bedeutung
Arzneimittelrückstände können in der Umwelt auch in geringen Konzentrationen negative Wirkungen auf Lebewesen entfalten. Insbesondere das Vorkommen von Antibiotikarückständen kann die Ausbildung von Resistenzen begünstigen.

Herkunft
Der Eintrag in die Oberflächengewässer erfolgt zum Großteil durch kommunales Abwasser, da die Kläranlagen mit der derzeit im Einsatz befindlichen Technik nicht in der Lage sind, diese Stoffe vollständig zu eliminieren. Arzneimittelrückstände gelangen über menschliche Ausscheidungen und die Entsorgung von Arzneimittelrestbeständen in der Toilette in das Abwasser. In das Grundwasser erfolgt der Eintrag meist durch die Landwirtschaft, die Klärschlammaufbringung und die Abwasserverregnung. Durch die Gülle gelangen insbesondere Tierarzneimittel, im wesentlichen Antibiotika, in die Umwelt.

Grenzwert
Grenzwerte gibt es nur für einzelne Stoffe als Maßnahmenwerte (MW) oder gesundheitliche Orientierungswerte (GOW) des Umweltbundesamtes. Es gibt keine Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung. Sofern kein besonderer GOW für einen Stoff existiert, kann gemäß Umweltbundesamt ein allgemeiner Gesundheitlicher Orientierungswert für Trinkwasser zur Bewertung herangezogen werden.

Messwerte beim Verband
Messungen des NLWKN liegen für einige Pegel des Wasserverbandes vor. Dort wurde ein Betablocker mit einer Konzentration von 0,014 µg/l gefunden.
Bei Untersuchungen von 3 Förderbrunnen des Wasserwerkes Ettenbüttel wurden in einem Brunnen Blutfettsenker mit einer Konzentration von 0,065 µg/l nachgewiesen.

Bewertung
Bei keiner Messung beim Verband wurde eine Überschreitung des allgemeinen GOW für Trinkwasser nach Empfehlung des Umweltbundesamtes festgestellt. Gefährdungen für die Trinkwasserversorgung sind insofern nicht zu erkennen. Es zeigt sich aber, dass durch eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung offensichtlich messbare Gehalte im Grundwasser verursacht werden. Für ein vom Land gefördertes Messprogramm über drei Jahre liegt jetzt der Abschlussbericht vor. Darin stellt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) fest, dass von 37 untersuchten Wirkstoffen und Metaboliten insgesamt 22 im Grundwasser Niedersachsens nachgewiesen wurden. Positive Befunde lagen an 90 der 287 untersuchten Grundwassermessstellen vor. Die Gehalte stellen nach Aussage des NLWKN nach aktuellem Wissensstand kein direktes Risiko für den Menschen dar. Dennoch können unter Umständen Pflanzen und Mikroorganismen geschädigt werden. Für viele Wirkstoffe liegen bisher auch nur wenige Erkenntnisse zur Umweltrelevanz vor. Im Sinne des vorsorgenden Grundwasserschutzes bedürfen sie unbedingt weiterer Aufmerksamkeit. Bisher bestehen keine rechtlichen Grenz- oder Schwellenwerte für die untersuchten Arzneimittel. Dennoch gilt es, das Verschlechterungsverbot nach WRRL(Wasserrahmenrichtlinie) einzuhalten. Die Entwicklung und Festlegung von Grenz- und Schwellenwerten sind unbedingt voranzutreiben. Die Verstetigung der Untersuchungen ist dringend zu empfehlen. Darüber hinaus wird angeregt, sich bundesweit über Grundzüge eines Monitoringprogramms zu Arzneimitteln im Grundwasser zu verständigen.

Maßnahmen des Verbandes
Es gibt keine konkreten Maßnahmen des Verbandes. Arzneimittelrückstände reichern sich bereits in der Kläranlage im Klärschlamm an, durch das Verbot der Klärschlammaufbringung in Wasserschutzgebieten ist ein wesentlicher möglicher Eintragsweg versperrt worden.
Die Messergebnisse wurden den Gesundheits- und Wasserbehörden bekanntgegeben, es wurden daraufhin keine weiteren Maßnahmen gefordert.
Bei Abwasserverregnungen in anderen Gebieten sind Arzneimittelreststoffe unter den Abwasserverregnungsflächen gefunden worden.

Endokrine Stoffe

Bedeutung
Endokrine Stoffe sind Stoffe, die das Hormonsystem schädigen können.

Herkunft
Es gibt eine Vielzahl von Stoffen, die eine entsprechende Wirkung haben können. Die Herkunft ist sehr unterschiedlich.

Grenzwert
Grenzwerte gibt es nur für einzelne Stoffe oder Stoffgruppen, z. B. für einige Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittel in der Trinkwasserverordnung (TVO). Allgemeine Grenzwerte aufgrund endokriner Wirkung sind nicht bekannt.

Messwerte beim Wasserverband
Einige Stoffe, die nach der Trinkwasserverordnung durch den Verband untersucht werden, sind auch endokrin wirksam. Die Anforderungen der TVO werden grundsätzlich eingehalten.

Bewertung
Derzeit sind keine Anhaltspunkte dafür zu erkennen, dass einzelne Substanzen in relevanten Konzentrationen in das Trinkwasser gelangen könnten.

Maßnahmen des Verbandes
Es gibt keine konkreten Maßnahmen des Verbandes. Durch das Verbot der Klärschlammaufbringung in Wasserschutzgebieten ist ein möglicher Eintragsweg versperrt worden.

Kontrastmittel

Bedeutung
Kontrastmittel sind eine besondere Gruppe der Arzneimittel. Sie werden benötigt, um die Darstellung bei bildgebenden Verfahren wie Rötgendiagnostik, MRT- und Ultraschalluntersuchungen zu verbessern. Sie sollen nach Möglichkeit nicht vom menschlichen Organismus aufgenommen, sondern nach der Anwendung möglichst schnell ausgeschieden werden. Die Mittel sind deshalb meistens gut wasserlöslich und schwer abbaubar.

Herkunft
Der Eintrag in die Oberflächengewässer erfolgt zum Großteil durch kommunales Abwasser. Der Eintrag in das Grundwasser erfolgt indirekt durch Oberflächengewässer oder durch die Klärschlammaufbringung und Abwasserverregnung.

Grenzwert
Grenzwerte gibt es nur für einzelne Stoffe als Maßnahmenwerte (MW) oder gesundheitliche Orientierungswerte (GOW) des Umweltbundesamtes. Es gibt keine besonderen Grenzwerte für Kontrastmittel in der Trinkwasserverordnung.

Sofern kein besonderer GOW für einen Stoff existiert, kann gemäß Umweltbundesamt ein allgemeiner Gesundheitlicher Orientierungswert für Trinkwasser zur Bewertung herangezogen werden:

Messwerte beim Wasserverband
Messungen des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz)  liegen für einige Pegel des Wasserverbandes vor. Kontrastmittel wurden nicht gefunden.

Bei Untersuchungen von 3 Förderbrunnen des Wasserwerkes Ettenbüttel wurde in einem Brunnen Kontrastmittel mit einer Konzentration von 0,016 µg/l nachgewiesen.

Bewertung
Kontrastmittel sollen nach Möglichkeit nicht vom Organismus verstoffwechselt werden, sie haben also auch eine geringere Wirkung auf den Organismus als andere Arzneimittel. Geringe Gehalte in der Umwelt sind daher im Prinzip weniger problematisch. Die schwere Abbaubarkeit und gute Wasserlöslichkeit sorgen aber dafür, dass sie oft in höheren Konzentrationen in der Umwelt nachgewiesen werden.
Bei keiner Messung beim Verband wurde eine Überschreitung des allgemeinen GOW für Trinkwasser nach Empfehlung des Umweltbundesamtes festgestellt. Gefährdungen für die Trinkwasserversorgung sind insofern nicht zu erkennen.

Maßnahmen des Verbandes
Es gibt keine konkreten Maßnahmen des Verbandes. Durch das Verbot der Klärschlammaufbringung in Wasserschutzgebieten ist ein wesentlicher möglicher Eintragsweg versperrt worden.
Die Messergebnisse wurden den Gesundheits- und Wasserbehörden bekanntgegeben, es wurden daraufhin keine weiteren Maßnahmen gefordert.

Pflanzenschutzmittel (PSM) und deren Metabolite (Abbauprodukte)

Bedeutung
PSM werden auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen flächendeckend in den Wassergewinnungsgebieten eingesetzt. Es handelt sich um eine Vielzahl von chemischen Verbindungen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften im Hinblick auf mögliche Wirkungen auf den Menschen, aber auch im Hinblick auf die Abbaubarkeit und die Wasserlöslichkeit.
Die Metabolite werden in relevante und nicht relevante Metabolite (nrM) unterschieden. Bei nrM ist keine spezifische PSM-Wirkung vorhanden, sie dürfen keine toxischen oder ökotoxischen Eigenschaften für das Grundwasser oder andere Ökosysteme haben und die Gesundheit von Mensch und Tier nicht gefährden. Die meisten Abbauprodukte sind als nrM eingestuft.

Herkunft
Der Eintrag in das Grundwasser erfolgt flächendeckend im wesentlichen durch die Landwirtschaft, auch bei bestimmungsgemäßer Anwendung. Punktuelle Belastungen können von Unfällen oder einem nicht sachgerechten Umgang verursacht werden. Ein Eintrag in Oberflächengewässer erfolgt auch durch Fehler beim Befüllen oder Reinigen der Spritzgeräte. Das Zusickern insbesondere in tiefere Grundwasserschichten erfolgt mit einer großen zeitlichen Verzögerung.

Grenzwert
In der Trinkwasserverordnung (TVO) gibt es einen sehr niedrigen Grenzwert für Pflanzenschutzmittel. Dieser sollte das Null-Prinzip verwirklichen.
Für nicht relevante Metabolite gilt nicht der Grenzwert der TVO, sondern ein abgestuftes System von Gesundheitlichen Orientierungswerten (GOW) und Vorsorgemaßnahmenwerten (VMW).
Die Überschreitung von gesundheitlichen Orientierungswerten hat keine ordnungsrechtlichen Auswirkungen für die Trinkwasserversorgung. Bei Überschreitung des Vorsorgemaßnahmenwertes sind Maßnahmen zur Verringerung zu ergreifen. Überschreitungen sollen höchstens 10 Jahre von den Behörden geduldet werden.

Messwerte beim Wasserverband


Situation im abgegebenen Trinkwasser


  • Nachweise der Wirkstoffe und relevante Metabolite:

Nachweise dieser Wirkstoffe im Trinkwasser des Verbandes (Nachweisgrenze 0,05 µg/l) gibt es nicht.

Wasserqualität Informationen

  • Nachweise nicht relevante Metabolite:

Im Bereich der Samtgemeinde Papenteich Werte bis zu 0,61 µg/l.


Situation in den Förderbrunnen
(durch Mischung mit anderen Brunnen nicht im Trinkwasser – siehe oben)


  • Nachweise der Wirkstoffe und relevante Metabolite:

Im Wasserwerk Ettenbüttel wurden in den Förderbrunnen Konzentrationen bis zu 0,5 µg/l, in den Brunnen der übrigen Wasserwerke wurden keine Funde von Wirkstoffen oder relevanten Metaboliten nachgewiesen.

  • Nachweise nicht relevante Metabolite:

In den Förderbrunnen der Wasserwerke Ettebüttel, Gr. Schwülper, Wedelheine und Schönewörde wurden nicht relevante Metabolite bis zu einer Konzentration von 3,5 µg/l nachgewiesen.


Situation in den Grundwassermessstellen


  • Nachweise der Wirkstoffe und relevante Metabolite:

Insgesamt wurden 12 verschiedene Wirkstoffe oder relevante Metabolite in den Grundwassermessstellen gefunden. Es werden 30 Messstellen regelmäßig untersucht. Die Konzentrationen liegen im allgemeinen unter 0,5 µg/l. Nur in dem Einzugsgebiet Ettenbüttel werden auch Konzentrationen bis zu 10 µg/l erreicht.

  • Nachweise nicht relevante Metabolite:

Es wird eine Vielzahl von nicht relevanten Metaboliten in allen Einzugsgebieten des Wasserverbandes gefunden. Die Konzentrationen erreichen in Einzelfällen bis zu 34 µg/l.
Einen Schwerpunkt bildet eine Gruppe von Bodenherbiziden für den Zuckerrüben-, Mais- und Rapsanbau sowie ein Getreidefungizid. Diese Stoffe werden flächendeckend in den Anwendungsgebieten im Grundwasser gefunden. Bei 4 Stoffen kommt es auch regelmäßig zur Überschreitung des Gesundheitlichen Orientierungswertes (3,0 µg/l) und in Einzelfällen auch des Vorsorgemaßnahmenwertes (10,0 µg/l).

Bewertung
PSM-Wirkstoffe oder relevante Metabolite dürfen im Trinkwasser nur in geringsten Konzentrationen vorhanden sein.
Positive Befunde im Trinkwasser des Verbandes gibt es derzeit nicht. Die Möglichkeit für Funde ist prinzipiell immer gegeben, ein konkretes Risiko für Grenzwertüberschreitungen wird nicht gesehen.
Für nicht relevante Metabolite ist derzeit nicht zu erwarten, dass der Gesundheitliche Orientierungswert im Trinkwasser erreicht wird.

Maßnahmen des Verbandes
Durch das Monitoring in den flachen Messstellen können potenzielle Gefährdungen frühzeitig erkannt werden.
Mit der grundwasserschutzorientierten Beratung der Landwirte wird ein Ersetzen der problematischen Wirkstoffe durch weniger auffällige Produkte empfohlen und auch in gewissem Umfang umgesetzt.

Grundwassermenge

Grundwasserreserven sind ausreichend vorhanden, die technischen Anlagen und die Wasserrechte wurden in den letzten Jahrzehnten und werden in nächster Zeit dem steigenden Bedarf angepasst, sodass die Wasserversorgung jederzeit gesichert ist.

Zum Beitrag „Wird das Wasser im Sommer knapp?“